f Psychogeplauder: Einleitung

Einleitung




Hallo, beseeltes Wesen! 

Manchmal stelle ich mir vor, wie die Welt ohne Seelen wäre. Eine Ansammlung von Autos, Bergketten, Christbaumkugeln, Abfalleimern und H & M - Pullis. Trostlos, so ganz ohne Seelen.  Ich befinde mich viel lieber in Seelen-Sphären. Da wären zum Beispiel Beethoven´s Neunte, ein Klassiker der Beseelung; oder die Augen eines jungen Marokkaners. Ganz zu schweigen von so manchem affenartig guten Schauspieler wie z.B. Andrea Sawatzki oder Ulrich Tukur, oder einer tagelang brennenden Kerze in einer griechischen Dorfkirche. Allerdings können einem die Seelen dieser Erde auch ganz schön zusetzen. Bis man deren Auswüchse alle für sich sortiert hat, kann das schon mal einiges an Nerven kosten. Vor allem, wenn man das Sortieren auch noch den ganzen Tag lang betreibt, wünscht man sich dann doch manchmal zurück zur unbeseelten Welt. Dahin, wo es klar zur Sache geht. Dorthin, wo es nur einen Fausthieb braucht, und die Angelegenheit ist geregelt. Unter Männern, quasi. Aber was willst du da schon machen ? Che vuoi farci, wie der Italiener sagt. Die einen backen Brötchen, die anderen sitzen stundenlang auf einem rückenschonenden Ikea-Sessel und hören Gequirltes aus der Kategorie "ich möcht´ mich endlich wieder spüren lernen" und "ab jetzt grenz´ ich mich ab".



Galaxie ARP 273 im Sternbild Andromeda *



... und noch ein ganz vorsichtiger Blick über den Tellerrand:

neulich bin ich, eigentlich auf der Suche nach etwas ganz anderem, zufällig über einen wunderbaren kleinen Aufsatz über den Kosmos gestolpert, der sich in einem Reiseblog versteckte. Wunderbar, weil man bei jedem Satz spürte, wie begeistert der Autor von seinem Thema sein muss und auch persönlich wunderbar, weil ich die Zusammenfassung trotz mangelnden Astrophysikstudiums endlich so gut verstehen konnte. Am wunderbarsten aber fand ich die abschließenden Sätze: 

"Was muss das für ein Raum sein, in dem sich unser Universum ausdehnt. Im Nichts heißt es oft, aber dieses Nichts muss doch auch etwas sein. Wo sind die Grenzen? Für meine Begriffe ist eines aber sicher: dass uns letztlich immer noch nicht in vollem Umfang bewusst ist, wie klein und unbedeutend wir sind.“

So hoffe ich, bei aller ernsten und weniger ernsten Beschäftigung mit den Seelen, nicht aus dem Auge zu verlieren, dass wir von den meisten und vielleicht auch erhabensten Seelensphären noch gar nichts wissen.



*  Das obige Photo zeigt die Galaxie ARP im Sternbild Andromeda, der Autor des reiseblogs hat es mir netterweise zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank an dieser Stelle und ein Verweis, falls auch andere Menschen die Sache mit dem Urknall schon immer beschäftigt hat: 

www.reisen-und-viel-mehr.blogspot.com


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