f Psychogeplauder: Prunksitzung

Donnerstag, 4. Februar 2016

Prunksitzung


Und  wieder  ein  Elaborat  eines  Jecken,
der  es  einfach  nicht  lassen  kann

          
11 Uhr 11. Draußen steht ein unruhiger Therapeut. Wollen wir ihn wirklich reinlassen?



Herein, herein, ich bitt´ recht schön

ich will mal nach dem Rechten seh´n
erzählen sie, wo´s zwickt und zwackt
und wo ´s in letzter Zeit nicht klappt.
Nicht zu schnell und nicht zu hastig
und bitte nicht zu tränenlastig
damit ich meinen Eindruck hier
bring strukturiert auf´s Schreibpapier.


Angst, Panik, Zwang  wär´n hier zu messen, 

öfters mal zu viel gegessen?
Oder drückt es an der Leber?
Dank sei dem Herrn, dem großen Geber,
der uns die Schnapsenzyme schenkte
doch mancher sich damit ertränkte.
Und wie steht´s mit der Traurigkeit
gab´s in letzter Zeit mal Streit
zum Beispiel mit dem Ehegatten
schneiden sie ihm manchmal Fratzen
oder gibt´s daheim nie Krach
das  wär´ ´ne  ganz verdächtig Sach´
denn wo die Harmonie zuhaus´
ist unter Deck der volle Graus.



Nix will ich ihnen suggerieren

doch glaub' ich, dass sie sich genieren 
selbst wenn sie noch so ärgerlich
am End' kommt stets ein lieb' Gesicht!


Dafür  gibt´s alleweil Konzepte

für  Teil- und auch für Vollverrückte
ein Training für die Selbstbehauptung
und außerdem noch, zur Erbauung,
untermalt mit Achtsamkeit
diese braucht man dringlich heut´
sonst ist man leicht zu aggressiv
und sowas, das geht oftmals schief.
Da geht es um die Selbstfürsorge
dass man nicht  immer  denkt an morgen,
das Hier und Jetzt, das ist der Trick,
das gibt den ganz gewissen Kick!
Es geht, so würd´ ich´s wollen sagen
dem Stress ganzheitlich an den Kragen.


Doch nun zuerst – das ist ja klar –

widmen wir uns der KH,
der Kindheit also, dieser argen,
die sie gebracht hat zum Verzagen.
Da hätten wir zuerst die Mutter
ich nehme an, nix war in Butter.
Und dann den Vater kurz beschreiben
damit ich seh´, woran sie leiden.
Gab´s  auch Geschwister, große, kleine
benahmen die sich oft wie Schweine,
ich denke da an Nachtischklau
und destruktiven Klötzchenbau
oder auch an Hänseleien
konnten sie das noch verzeihen?
Wer hat wann wieviel geschimpft
wurden sie zu oft geimpft
gab es Onkel, gab es Tanten
oder andre Anverwandten ?
Wer hat sie in den Arm genommen
ist es zu Empathie gekommen,
oder war´s , wie soll ich sagen,
´ne  Kindheit, die nur taugt zum Klagen?


Auch manche Lehrer kommen in Betracht

die ihnen die Penne zum Alptraum gemacht
die jahrelang nur stur gepaukt
das Kinder - Ego krass versaut.


Zum Schluss noch ist mir super wichtig:

War ihr letzter  Therapeut denn richtig?
Holte er sie denn da ab,
wo sie grad´ standen, fertig, schlapp ,
oder muss ich, leider leider
die Diagnose noch erweitern:
dass sie jetzt grob beschädigt sind,
dass stöhnt und ächzt ihr inn´res Kind
durch Psychotalk ganz ohne Sinn 
wär´ dann der  Rest vom Selbstwert hin.


Doch keine Angst,  s´ ist nie zu spät

wenn man zu einem Meister geht
wir nehmen gleich die Arbeit auf
ich hab´ heut´ sowieso ´nen Lauf.
Als erstes tun wir, was zu tun ist
und besprechen die to-do-List´.
Sei´n  sie pünktlich, nicht zu spät
weil das von ihrer Zeit abgeht,
und wenn sie den Termin vergessen,
müssen sie halt dafür blechen.
Wenn sie was träumen, - aufgepasst!-
wird das notiert und mitgebracht.


Und wenn sie mal verlässt der Mut

dann wird  trotzdem  alles gut
ich hab´ schon viele Leut´ geheilt
zumindest von der Einsamkeit
wer diesen Raum einmal verlässt
der weiß, dass er ein Mitglied ist
jener großen Menschenmenge,
die nie mehr will stupid verdränge,
"Willkommen!" sag´ ich deshalb heute
Helau im Club der Psychomeute!


Abmarsch.


Schlussmelodie Abgang










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