f Psychogeplauder: Abstürze

Donnerstag, 13. März 2014

Abstürze




Das kennen alle Therapeuten: einen scheusslichen Therapeuten-Tag. Wenn du nach solchen Tagen abends nachhause kommst, ergeben sich im Grunde nur zwei Möglichkeiten:
a) du frisst Kreide und legst dich ins Bett oder b) du hämmerst Deinen Frust in einen ungepflegten Spontan-Blog und legst dich ins Bett. Wenn ich mich für die zweite Version entscheiden würde, dann nicht ohne Sorge, das keyboard könnte durch die wütende Wucht meiner hackenden Finger explodieren. Wenn Rechner einen siebten Sinn hätten, dann könnten sie bei solchen Texten abstürzen. Aber nichts dergleichen geschieht. Im Gegenteil, mein laptop würde mir alles aus der Hand fressen, jedes hämische Schimpfwort und jede stöhn-ächz-schweißabwisch-Metapher würde von ihm korrekt geschluckt und abgebildet.
Es gibt Menschen mit einer Melange aus Ansprüchlichkeit und Selbstgerechtigkeit, die sich beklagen, dass die letzte Therapie nichts gebracht habe und dass sie die Praxis schlecht gefunden hätten und dass der Hausflur zu dunkel sei… Wandelnde Therapeutenschrecke. Wenn sie die Praxis verlassen, geht es bei den Therapeuten stimmungsmäßig bergab und ihnen selbst dafür besser. Das sagen sie gelegentlich sogar: Danke, dass ich meinen Mist auf ihren Müllhaufen werfen konnte !
Jetzt kannst du dir, lieber Leser, vielleicht vorstellen, wie das ist: Abfalleimer sein. Immerhin erspare ich dir Einzelheiten. Solche Muster verdienen es nicht, in irgendwelchen posts weitere Bedeutung beigemessen zu bekommen. Sonst wärst auch du, lesendes Wesen, abfalleimergefährdet. Und das auch noch schuldlos.


2 Kommentare:

  1. Deine Psychogeplauder-Niederschriften finde ich toll, interessant, humorvoll, lustig, bitte nicht aufhöre damit!

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    1. Vielen Dank für Deinen motivierenden Kommentar! Bisher habe ich zwar immer wieder mal einen "Absturz," aber die Einfälle für die Posts sprudeln doch meistens noch .... freut mich, wenn Du wieder mal in diesen Blog reinschaust.

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